Immobilienbetrug und wie Sie sich schützenSchützen Sie sich vor Immobilienbetrug und kaufen Sie kein Objekt, das den Kaufpreis nicht annähernd wert ist. Sogenannte Schrottimmobilien. Wir zeigen Ihnen hier die Tricks und Fallen der Immobilienbetrüger, wie Sie diese erkennen und worauf Sie achten müssen. Immer mal wieder sehen wir in Fernsehreportagen Immobilienbetrüger mit dicken Autos und die Schicksale verprellter Anleger, die zumeist bei Tür- und Angelgeschäften auf dubiose Geschäfte hereingefallen sind. Naivität und Leichtgläubigkeit haben oft verhindert, dass der Immobilienbetrug schnell auffliegen konnte. Und eigentlich wollte man ja keine Immobilie kaufen und das Geld reichte auch nicht dafür.

Doch heutzutage sind die Methoden und Psychotricks sehr viel geschickter. Meist beginnt es mit einem harmlosen Anruf einer netten Stimme, die zu einer Meinungsumfrage zum Steuersystem oder anderen meinungsbildenden Themen bittet. Und kurze Zeit später sitzt jemand bei Ihnen im Wohnzimmer. Damit nicht auch Sie bei der Immobiliensuche auf diese Fallen und Tricks hereinfallen, haben wir Ihnen diese hier aufgeführt und Maßnahmen erläutert, wie Sie sich davor schützen können.

Die miesen Tricks beim Immobilienbetrug

Die fiesen Tricks und Fallen beginnen oft mit dem gleichen Schema. Wir stellen Ihnen dieses hier vor, so dass Sie bei einem derartigen Versuch sofort die Masche erkennen und rechtzeitig die Notbremse ziehen können.

Trick 1:
Ein Anrufer macht per Telefon eine Umfrage zum Steuersystem. Zum Schluss wird beiläufig aus statistischen Gründen die Frage nach dem ungefähren Gehalt gestellt und es wird dankend aufgelegt. Schon nach kurzer Zeit bekommen Sie erneut einen Anruf mit dem Ergebnis der Umfrage und es hat sich gezeigt, dass Sie dem Staat Geld schenken, wenn Sie Steuervorteile nicht in Anspruch nehmen. Da dies nur in einem persönlichen Gespräch genauer erläutert werden kann, haben Sie bald einen persönlichen Gast im Wohnzimmer und es nicht mehr weit zum Immobilienbetrug.
Trick 2:
Der vermutlich sehr seriös wirkende Vermittler sitzt nun bei Ihnen in der Wohnung und erläutert Ihnen die vielen, oft auch mit falschen Fakten untermauerten, Vorteile. Es wird Ihnen erklärt, dass Sie mit einer Immobilien Kapitalanlage viele Steuern sparen und zugleich durch die Mietrendite Geld verdienen können.
Trick 3:
Die Opfer werden anschließend in das Büro der Immobilienfirma eingeladen, in der alles für den Immobilienbetrug vorbereitet wird. Es wird Ihnen weiß gemacht, dass es fast zu einfach scheint, doch es wirklich wahr ist. Das Geschäft kostet Sie praktisch nichts, denn die Kosten für den Kredit decken sich mit Ihnren Einnahmen und das Objekt ist bereits in kurzer Zeit abbezahlt.
Trick 4:
Alle Fragen, Skepsis und Ängste werden werden gekonnt missachtet und ausgeredet. Die Finanzierung werde selbstverständlich von renommierten Experten einer Bank begutachtet und eine Hausverwaltung kümmerrt sich um alle Belange. Man selbst müsse nichts tun. Jedoch, und jetzt kommt der springende Punkt, müsse man sich sofort entscheiden, da nur noch wenige günstige Wohnungen zur Verfügung stünden. Spätestens hier sollten Sie schnell verschwinden. Schließlich haben Sie Wohnungen oder das Objekt auch jetzt noch nicht einmal gesehen! Und wollen Sie dies tun, ist das Objekt meist zu viel zu weg oder der Schlüssel gerade nicht zu bekommen.
Trick 5:
Nach der Vertragsunterschrift bei einem Notar, der ebenfalls mit dem Immobilienbetrüger unter der Decke steckt, bekommt der Anleger den Kreditvertrag für die Wohnung zu sehen. Und dieser hat es in sich! Der Immobilienbetrug ist geschehen. Der Käufer kann nicht mehr zurücktreten. Der Wert der Immobilie ist geringer und die Kreditraten viel höher. Doch es ist bereits zu spät. Sie haben eine Schrottimmobilie gekauft und sind auf Jahre viel zu hoch verschuldet.

Wir hoffen wir konnten Ihnen diesen Weg klar machen und sie passen auf, dass Sie nicht auf dubiose Geschäftemacher oder Bauträger hereinfallen. Gehen Sie immer mit Skepsis an eine Investition und zur Not holen Sie einen Gutachter heran. Auch vermeintlich seröse Banken verdienen gut an einem Immobilienbetrug und sind nicht zwingend ein Zeichen für ein gutes Geschäft oder einfach unseriös. Sie müssten eigentlich sofort sehen, dass die Objekte völlig überteuert sind und die angegebenen Kreditraten viel zu niedrig angesetzt.

Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 9)

Wie Sie sich schützen

Nachfolgend kurz und prägnant die wichtigsten Maßnahmen, damit Sie sich vor Immobilienbetrug schützen können:

  • Regel 1:
    Nehmen Sie nicht an telefonischen Steuerumfragen teil. Natürlich können Sie generell an Umfragen teilnehmen, doch seien Sie vorsichtig. Bei Steuerumfragen will man oft herausfinden, ob Sie genügend Geld haben.
  • Regel 2:
    Kaufen Sie niemals irgendeine eine Immobilie, ob Haus oder Eigentumswohnung als Kapitalanlage, ohne sie jemals besichtigt zu haben.
  • Regel 3:
    Schließen Sie einen notariell beglaubigten Kaufvertrag für eine Immobilie nur ab, wenn Sie ihn vorher genau haben prüfen lassen.
  • Regel 4:
    Vertrauen Sie weder dem Notar noch der Bank. Auch wenn es noch so seriös scheint. Handeln Sie immer mit Bedacht.
  • Regel 5:
    Falls Sie doch das Gefühl haben, einem Immobilienbetrug zum Opfer gefallen zu sein. Schalten Sie sofort einen Anwalt ein. Dieser kann die Haftungsmöglichkeiten prüfen und Ihre Ansprüche noch innerhalb von 3 Jahren geltend machen.

In den letzten Jahren sind sehr sehr viele Menschen auf solche Tricks hereingefallen und das Einklagen ist meist schwierig. Schon nach kurzer Zeit haben viele der Immobilienbetrüger Insolvenz angemeldet. Also passen Sie auf und auf keinen Fall sollten Sie also eine Immobilie kaufen, ohne Sie jemals gesehen zu haben. Unter diesem Artikel haben wir mehr zum Thema für Sie und worauf Sie achten müssen.

Videoempfehlung

Wenn Sie sich weiter für dieses Thema interessieren, empfehlen wir Ihnen einen Beitrag von der ARD plusminus Sendung:

Mehr zum Thema Immobilienbetrug

> Tipps zum Hauskauf
> Immobilie finanzieren – einfach erklärt
> Bewertung von Immobilien Checkliste

Bild: Rike / pixelio.de