Das Prinzip des Daytradings, der sogenannten Königsdisziplin des Börsenhandels, ist recht simpel: Der Trader hält eine Position nicht länger als einen Tag – das heißt, die Position wird innerhalb eines Tages geöffnet und dann wieder geschlossen, sodass keine Übernachtgebühren anfallen. Positionen können nach Stunden, aber auch nach Minuten (oder Sekunden) wieder geschlossen werden.
Die absolute Königsdisziplin
Daytrading ist ein ausgesprochen riskantes und auch komplexes Handelsmodell. Wer zum Daytrader werden will, der sollte ein ausreichendes Hintergrundwissen haben, wissen, wie die unterschiedlichen Instrumente zur Risikoreduzierung eingesetzt werden können und sich auch immer bewusst sein, dass Verluste einfach dazugehören. Zu glauben, dass man ohne Erfahrung zum erfolgreichen Daytrader werden kann, ist fatal; mit dem Daytrading sollten sich ausschließlich nur Fortgeschrittene und Profis befassen.
Wer sich intensiver mit der Materie des Daytradings beschäftigen will und auch einmal ausprobieren möchte, wie rasant es an den Märkten zugehen kann, der sollte die Dienste eines Brokers in Anspruch nehmen, der ein kostenloses Demokonto zur Verfügung stellt. So können auch Anfänger einmal ausprobieren, ob sie gute Daytrader wären oder sich mitunter selbst überprüfen, ob sie schon die Märkte richtig einschätzen könnten. Demokonten sind auch dann empfehlenswert, wenn neue Strategien ausprobiert werden sollen.
Verluste gehören dazu
Es gibt keinen Daytrader, der tatsächlich immer gewinnt. Genau deshalb sollten sich Daytrader auch im Vorfeld für eine maximale Verlusthöhe entscheiden – hat man die Tagesgrenze dann erreicht, so sollte man den Tag abhaken. Zudem geht es nicht darum, ständig irgendwelche Positionen zu eröffnen. Je nach Strategie ist es wichtig, dass man auf den perfekten Trade wartet – unüberlegte Handlungen oder mitunter auch der Drang, etwaige Verluste durch neue Trades wieder reinzuholen, sorgen in der Regel für noch höhere Verluste.
Zwischen Chancen und Gefahren – die Vor- und Nachteile
Wer sich als Daytrader versuchen möchte, der muss sich zunächst mit den unterschiedlichen Vor- und auch Nachteilen dieses komplexen Handelsmodells befassen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Startkosten sind niedrig und hohe Gewinne sehr wohl möglich. Zudem genügen mitunter schon 500 Euro, wenn man aktiv am Markt mitmischen möchte. Wer eine niedrigere Summe einsetzen will, kann das natürlich ebenfalls – jedoch muss sich der Daytrader bewusst sein, dass geringere Handelsvolumina auch geringere Gewinne bedeuten.
Am Ende geht es aber nicht nur um die Höhe der Gewinne, sondern vorwiegend um das Reduzieren des Risikos. Denn kommt es zur Trendumkehr und der Markt bewegt sich plötzlich in die andere Richtung, so sind hohe Verluste beinahe schon vorprogrammiert. Hier kann man sich durch die Verwendung zahlreicher Instrumente helfen, die keinesfalls ignoriert werden dürfen. Das bekannteste Instrument? Stop Loss.
Der Daytrader setzt Stop Loss bei einer bestimmten Marke – erreicht der Kurs diese Grenze, so wird die Position automatisch geschlossen. Verzichtet man auf eine derartige Absicherung und behält die Position nicht im Auge, so gibt es keine Begrenzung der Verlusthöhe – mitunter muss der Trader dann sogar noch Kapital nachschießen, wenn der Verlust den Einsatz und auch den Depotwert übersteigt.
Nichts nur Anfänger
Wer als Daytrader aktiv werden möchte, der muss sich von Anfang an bewusst sein, dass das Abenteuer auch schnell wieder vorbei sein kann. Hohe Verluste, die etwa durch nicht vorhersehbare Richtungsänderungen am Markt entstehen können, zeigen vielen Tradern oft ihre Grenzen auf – wer innerhalb von wenigen Stunden eine drei- oder gar vierstellige Summe verliert, der wird recht schnell die Freude an dieser Variante verlieren.
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